Man nehme viele Jahre Hotelerfahrung als Betreiber, Manager und Berater. Die gleiche Zeit Erfahrung als Vielreisender und die Erkenntnis, dass viele Hotelkonzepte dringend geändert werden müssen, um die nötige Wirtschaftlichkeit als Unternehmen zu erlauben.
Die Rahmenbedingungen sind nicht gerade rosig. An vielen Standorten ist die Nachfrage schwach oder zumindest sehr schwer zu prognostizieren. Von der Öffentlichkeit eher unbemerkt haben dennoch gerade in den Großstädten viele Hotels den Betrieb für immer eingestellt. Und wenn es dann eine gute Buchungslage gibt, fehlen vielerorts die Mitarbeiter, um das Frühstück zu bereiten oder die Zimmer zu reinigen. Und bei aller Begeisterung für Digitalisierung, Betten abziehen und Kaffee kochen machen noch immer Menschen. Wobei es in immer mehr „Hotels“ die Gäste selbst sind, die diese Aufgaben erledigen.
Dennoch, auch diese schwierige Phase wird vermutlich vorüber gehen. Zumindest für die Hotels, die sich neuen Möglichkeiten öffnen und alte Zöpfe abschneiden.
Obwohl schon manche Experten behaupten, dass der Hotelier als Hologramm ansprechbar ist oder das erste Weltraumhotel in naher Zukunft Realität ist, möchten wir auf die naheliegenden und bereits praxiserprobtem Möglichkeiten eingehen:
Zimmer buchen, Ein- und Auschecken, Tisch reservieren und Tagung buchen finden bereits als digitaler Self-Service eine hohe Verbreitung. Vielleicht schafft die Food-Delivery Branche die nächsten gastronomischen Konzepte auch für Hotels. In vielen Long-Stay-Konzepten arbeiten Facility-Management-Apps und Servicemitarbeiter bereits „on demand“ zusammen.
Zu viele leere Hotelbetten und zu wenig bezahlbare Wohnungen? Es ist unwahrscheinlich, dass diese Trends nicht aufeinandertreffen und Lösungen schaffen.
Zumindest in klugen Co-Working Konzepten könnte die Stadthotellerie (auch in mittelgroßen Städten) eine bedeutende Rolle spielen. Veranstaltungsräume sind noch stärker multifunktional konzipiert. Heute ein Workshop-Raum, morgen ein Co-Working -Office.
Sie schaffen es nicht, mit Ihrem Handy die Eingangs- oder Zimmertür zu öffnen? Bei der Rechnung stimmte eine Position nicht? Die Kaffeemaschine schäumt die Milch nicht auf. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt. Zu trennen ist, welche Hilfe kann dezentral geleistet werden (z.B. die Türöffnung), wofür müssen die helfenden Hände vor Ort sein (Befüllung der Kaffeemaschine?). Wobei die Kaffeemaschine zur Welt des „Internets der Dinge“ gehört und den Service schon bestellt hat, bevor der Gast eine enttäuschende Erfahrung macht.
Der Gast hat sein Entertainment dabei, schön wäre es, wenn das Hotel-TV dies auch weiß und eine Nutzung des privaten Streamingdienstes vom Hotelzimmer unterstützt wird. Oder die Videokamera mit Streaming Funktion zum Standard im Hotel gehört. Übrigens nicht nur im Business-Hotel. Viele Gäste leben bereits die Kombination von Geschäft & Freizeit. Morgens ein paar Stunden Arbeiten und dann ab an den Strand sind nicht erst seit Corona Realität.
Ein Hotel lädt seine Gäste ein, bei der Weinernte zu helfen oder beim nahegelegenen Reiterhof die Pferde zu pflegen. CO²-Neutralität ist ebenso gesetzt, wie der Schutz der Natur, denn die wollen die Gäste schließlich genießen. Gäste und Küchenchef gehen gemeinsam auf dem nahegelegen Regio-Bauernmarkt einkaufen. Die Liste der neuen Urlaubsaktivitäten ist lang und vor allem anders. Über-Tourismus wird bekämpft und Massenveranstaltungen müssen billig sein.
Marcus Becks, Geschäftsführer (Hotelberater und Coach) Marcus Becks begann seine berufliche Karriere mit der Ausb…
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